Handyeinsatz im Unterricht erwünscht

Berufsfachschüler der WKS zeigten eine interaktive Ausstellung zum Thema Sucht

An der Weilburger Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) starteten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 des Berufsfachschulzweigs (BFS) ein interaktives Unterrichtsprojekt, das sich mit dem Thema „Sucht und Abhängigkeit“ auseinandersetze. Die Ergebnisse dieses Projektes präsentierten sie nun im Rahmen einer Ausstellung in der Schule. Eine Besonderheit dabei war, dass sich auf den Präsentationsplakaten sogenannte QR-Codes (Quick Response – „schnelle Antwort“) befanden, über die die Ausstellungsbesucher mit ihren Handys Fragen zu den einzelnen Themen beantworten konnten, so dass der Handyeinsatz im Unterricht in diesem Fall explizit erwünscht war. Organisatorin der Unterrichtsreihe war Ethiklehrerin Sandra Baumann-Hey, die in allen drei Berufsfachschulkassen der Jahrgangsstufe 10 unterrichtet.

Nach einem Besuch des „Begegnungsmobils“ – ein kunterbunter Kleintransporter, der auch schon öfter an der WKS Station machte – entwickelten die Schülerinnen und Schüler der Ethikkurse die Idee, sich mit dem Thema „Sucht und Abhängigkeit“ im Unterricht intensiver zu beschäftigen. Das „Begegnungsmobil“ ist eine mobile Anlaufstelle, in der Alexander Schönsiegel und Johanna Wörsdörfer vom Verein für Integration und Suchthilfe Weilburg zu einem gemütlichen Aufenthalt für ungezwungene persönliche Gespräche einladen, aber auch für Suchtberatung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

In Arbeitsgruppen mit jeweils 4 bis 5 Personen entwickelten die Jugendlichen Lernplakate zu verschiedenen Formen von Sucht und der daraus resultierenden Abhängigkeit. Dabei ging es nicht nur um Alkohol- Tabak- oder Drogensucht, sondern auch um andere Süchte, wie Handysucht, Spielsucht oder das Verlangen immer einem besonderen Schönheitsideal zu entsprechen, das durch die Medien und Internetplattformen vermittelt wird, bis hin zu Essstörungen, die eine Folge davon sein können. Ziel der Arbeit war eine intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Thematik, um dahinterliegenden Ursachen und Fragen auf den Grund zu gehen, die eigenen Bedürfnisse verstehen zu lernen und den Konflikt zwischen gesellschaftlichen und eigenen Anforderungen sowie eigenen Bedürfnissen zu reflektieren.

So resümiert Sandra Baumann-Hey: „Die jungen Menschen lernten in diesem Zusammenhang Suchtprävention und Hilfsangebote ebenso kennen, wie Eigenverantwortung für ihr Handeln. Ein weiteres Ziel der Schülerinnen und Schüler war es schließlich mit anderen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und diese über das Thema ‚Sucht und Abhängigkeit‘ zu informieren. Daher war es ihnen wichtig, ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und anderen Klassen der WKS die Möglichkeit zum inhaltlichen Austausch zu bieten.“

Zunächst setzen sich die Jugendlichen mit der Bedeutung von Sucht und Abhängigkeit individuell und gesellschaftlich auseinander und forschten nach Ursachen und Konsequenzen von Sucht. Unterstützung bei ihrer Erarbeitung und Recherche erhielten sie durch Johanna Wörsdörfer und Alexander Schönsiegel. Anschließend gestalteten die Schülerinnen und Schüler Informationsplakate zu ihrem Themenschwerpunkt und erstellten einen Fragenkatalog, in dem die Betrachter der Plakate anonym per QR-Code zu den Themen Stellung nehmen konnten. Die von den Gruppen erstellten Fragen zielen darauf ab, zu erfahren, ob die Befragten vielleicht selbst schon Erfahrungen im Bereich „Sucht und Abhängigkeit“ gesammelt haben, welche Hilfe sie kennen und nutzen würden, aber auch wie sie mit schwierigen oder herausfordernden Situationen umgehen, die leicht dazu führen können zu Suchtmitteln zu greifen.

Geplant ist nun im Anschluss eine Auswertung und Besprechung der anonymen Umfrageergebnisse durch die Berufsfachschüler der Jahrgangsstufe 10.

 

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