Von Sabine Gorenflo

Tipps für Bewerbungsunterlagen, die Simulation eines Vorstellungsgesprächs, fachkundige Stilberatung und jede Menge Informationen rund um das Thema Aus- und Weiterbildung hat es bei der Bildungsmesse des HessenCampus in der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg gegeben.

Dieses Angebot wurde wieder rege genutzt. Schon eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung strömten viele Jugendliche in die Schule, danach gab kaum mehr ein Durchkommen. Im November jeden Jahres veranstaltet der HessenCampus Limburg-Weilburg in Kooperation mit allen Beruflichen Schulen und Fachschulen des Landkreises, der Kreisvolkshochschule, zahlreichen Unternehmen, Institutionen und weiteren Partnern seit 2009 die Bildungsmesse. Unter dem Motto „Bildung im Fokus“ geht es schwerpunktmäßig um die Bildungsangebote in der Region für Jugendliche und Erwachsene und die können sich sehen lassen.

„Herzlich willkommen an der Wilhelm-Knapp-Schule, so begrüße ich immer die etwa 400 neuen Schüler, die jährlich zu uns kommen“, sagte Schulleiterin Ulla Carina Reitz. Sie dankte nicht nur Christopher Schenk vom HessenCampus für sein großes Engagement bei der Ausrichtung der Bildungsmesse, sondern auch ihren zahlreichen Kollegen, die rund um Fragen der Aus- und Weiterbildung zur Verfügung stünden. Seit der letzten Messe 2019 sei viel passiert. „Der Fachkräftemangel ist zum Arbeitskräftemangel geworden, die Geschäfte reduzieren deshalb teilweise ihre Öffnungszeiten und es gibt einen großen Mangel an Handwerkern“, sagte die Schulleiterin. Bei der Bildungsmesse ließen sich alle Ausbildungsarten finden, die es in Deutschland gibt. Das einzige Hab und Gut seien Bildung und Ausbildung, das könne einem niemand mehr wegnehmen. 2021 sei eine Messe in Planung gewesen, aber da sei die Inzidenz zu hoch gewesen. „Wir mussten die Messe schweren Herzens absagen“, meinte Michael Schneider, Sprecher des HessenCampus.

Seit zwei Jahren liege das Feld brach, in jeder Branche würden Auszubildende gesucht. „Hier möchte ich eine Lanze für das Handwerk brechen“, sagte Joachim Veyhelmann, MdL (CDU). Nicht jeder müsse studieren und junge Menschen sollten darüber nachdenken, ins Handwerk zu gehen. Sie sollten sich mal in ihrem eigenen Ort umschauen. Wer das größte Haus, das größte Auto habe und drei Mal im Jahr in Urlaub fahre, das seien meistens Handwerksmeister und keine Professoren. Handwerk sei goldener Boden, der Spaß machen könne. „Junge Menschen sollten sich Firmen vor Ort anschauen, mit den Meistern reden, das ist für die berufliche Orientierung ganz wichtig“, sagte der Politiker. Dafür plädierte auch Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU). Man könne viel lesen und viele Filme schauen, aber der persönliche Kontakt sei ein entscheidendes Thema wenn man einen Ausbildungsplatz suche. „Es ist eine große Chance bei der 13. Bildungsmesse ins Gespräch zu kommen, nutzt sie“, sagte Hanisch zu den vielen jungen Besuchern.

Über 80 Aussteller waren in diesem Jahr wieder mit dabei. An den Ständen gab es Infos über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten. Darunter die Glasfachschule Hadamar, die Technikakademie, Vitos, Rewe, Telekom, Kreissparkasse, diverse Versicherungen, Baufirmen, Justizvollzug, Bundespolizei und Kreisverwaltung. Mit dem Slogan „Heiß wie Asphalt“ warb die Firma Jost für die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker. Es gab auch einen Stand von der Bundeswehr. „Viele wissen gar nicht, dass es bei der Bundeswehr 80000 Zivilangestellte gibt und dass man bei uns auch ein Praktikum machen kann“, sagte Torsten Buschulte, Hauptmann und Karriereberater.

In diesem Jahr gab es erstmals Servicepoints, an denen die Besucher etwa an einem simulierten Bewerbungsgespräch teilnehmen oder sich von einem Fotografen Bewerbungsbilder anfertigen lassen konnten. Es gab auch die Möglichkeit, seine Bewerbungsunterlagen von Personalfachleuten durchsehen zu lassen. „Ich habe Handouts für Bewerbungen für Schüler vorbereitet und sie können Fragen rund um Bewerbungen stellen“, sagte Caroline Treutel, Personalreferentin für Personalentwicklung und -management bei den Weilburger Coatings. Bei ihr gab es Infos, wie das Anschreiben formuliert werden soll und eine Checkliste, was allgemein zu beachten ist. Außerdem gab Treutel Tipps, wie man mit Absagen umgehen kann und welche Bewerbungstests es gibt. Von Jaqueline Trindade von Haarmoden Sabine Trindade aus Mengerskirchen gab es fachkundige Stilberatung. „Es kommt immer darauf an, für welche Ausbildung man sich bewirbt“, erläuterte Trindade. Wenn man sich für einen kreativen Beruf bewerben möchte, dann könne man sein Styling frei wählen, da seien auch Tattoos oder Piercings kein Problem. Wenn man sich für einen kaufmännischen Beruf bewerben möchte, dann sollte man sich als Mädchen schicker und gepflegt anziehen und kein übertriebenes Make-up auftragen. Jungen sollten gepflegt aussehen und schön gestylte Haare haben. „Die Idee mit den Servicepoints haben Michael Schneider und ich gehabt und mal sehen, ob wir das im nächsten Jahr ausbauen oder verbessern können“, sagte Christopher Schenk

 

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