Studierende ließen nach der Urkundenverleihung die Bachelorhüte fliegen

Die Reden waren gehalten, die Gratulationen ausgesprochen und die Zeugnisse überreicht – endlich war der Moment des Feierns gekommen und die schwarzen Hüte flogen durch die Luft! Kurz zuvor hatten 11 Absolventinnen und Absolventen am Studienzentrum der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg durch Prof. Dr. Ralf Brüning und Studiendirektor Stefan Jeanneaux-Schlapp ihre Abschlussurkunden zum „Bachelor of Arts“ übereicht bekommen. Nach mehreren Semestern Studium an dem Weilburger Studienzentrum sowie der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) in Bielefeld, mit der die WKS kooperiert, konnten die erfolgreichen Studierenden nun ihrer Freude freien Lauf lassen und ausgiebig feiern.

Damit ist das halbe Dutzend voll, denn es war jetzt bereits das sechste Mal, dass ein Studentenjahrgang nach erfolgreichem Studium an dem Weilburger Bildungszentrum seine Bachelorurkunden in Empfang nehmen durfte. Die Möglichkeit zur Erlangung eines akademischen Titels an der WKS bietet sich durch die Kooperation mit der FHM in Bielefeld im Bereich der Fachschule Wirtschaft (Schwerpunkt Betriebswirtschaft), so dass seit nunmehr acht Jahren an dem beruflichen Schulungszentrum in Weilburg ein akademischer Bachelorstudiengang angeboten werden kann. Ziel dieser Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes ist es, die Qualität der Ausbildung und die Angebote für die Menschen der mittelhessischen Region weiter zu verbessern und ihnen heimatnah Qualifizierungschancen zu ermöglichen.

„Die Menschen, die heute hier ihr Bachelorzeugnis empfangen, haben es geschafft! Sie haben einen weiteren, wichtigen Lebensabschnitt erfolgreich zu Ende gebracht. Herzlichen Glückwunsch!“ Mit Gratulationsworten an die elf Studierenden eröffnete Dr. Ulla Carina Reitz, die Schulleiterin der Wilhelm-Knapp-Schule, ihre Ansprache anlässlich der Bachelorverabschiedung in der Schulaula. Die Verleihung des Bachelorgrades sei nun der krönende Abschluss ihres bisherigen beruflichen Werdegangs, wandte sich die Oberstudiendirektorin direkt an die Studierenden. Doch der Weg zu dem akademischen Abschluss sei nicht immer leicht gewesen und so dankte Dr. Ulla Carina Reitz, allen die die Absolventinnen und Absolventen auf ihrem Weg begleitet hätten; allen voran den Familien und Freunden, aber auch den unterrichtenden Dozentinnen und Dozenten, die beratend zur Seite standen und die Studierenden erfolgreich zur Prüfung geführt hätten. Ihr Dank galt auch ihrem Stellvertreter Stefan Jeanneaux-Schlapp, der das „Projekt“ „Bachelor of Arts“ an der WKS initiiert sowie etabliert habe und der heute als Koordinator zwischen der Schule und der FHM in Bielefeld fungiert. Einen besonderen Dank richtete Dr. Ulla Carina Reitz an den Kölner Professor Dr. Ralf Brüning von der Fachhochschule des Mittelstandes, der an die Qualität des Unterrichts an der WKS glaubte und die Schule bestärkt habe, gemeinsam mit der FHM den Weg zur Einrichtung eines Studienzentrums in Weilburg zu gehen.

Vor dem Hintergrund einer Pandemie, die uns schon seit mehr als zwei Jahren begleitet, vor dem Hintergrund eines Krieges in Europa, vor dem Hintergrund flüchtender Menschen und des Klimawandels sei es ihr in diesem Jahr sehr schwergefallen, eine muntere Abschlussrede zu halten, gab die Oberstudiendirektorin einen Einblick in ihre Gefühlswelt und daher habe sie sich dieses Jahr entschieden, ihre Ansprache zur Verabschiedung politischer als sonst zu gestalten. Ausgehend vom Schulmotto der WKS „Miteinander und voneinander lernen – zukunftsorientiert Kompetenzen entwickeln!“ habe sie sich auf die Suche nach Definitionen zum Thema Partizipation und Demokratie begeben und sei auf viele Äußerungen von zeitgenössischen, aber auch historischen nationalen und internationalen Persönlichkeiten gestoßen, von denen Dr. Ulla Carina Reitz einige zitierte, wie den ehemaligen Oberbürgermeister von Stuttgart, Manfred Rommel, („Die Summe der Einzelinteressen ergibt nicht das Gemeinwohl, sondern Chaos.“), den früheren Bundespräsidenten Horst Köhler („Demokratie, das sind wir alle. Jeder soll erfahren, dass es auf ihn ankommt.“), die mährisch-österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach („Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.“) oder den französischen Essayisten Joseph Joubert („Ziel eines Konflikts oder einer Auseinandersetzung soll nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.“). In diesem Sinne richte die Schulleiterin einen Appell an die Studierenden: „Engagieren Sie sich im Sinne dieses unseres Miteinanders und des Voneinanders in Ihren Gemeinden, auf der Ebene des Landkreises, in dem Sie wohnen oder wohnen werden, in einer demokratischen, politischen Partei, denn Sie sind der Staat, der zukunftsorientiert Kompetenzen entwickelt. Schieben Sie nichts auf ‚unfähige‘ Politiker, Sie sind die fähigen Menschen, die die großen globalen, aber auch lokalen Themen unserer Zeit mit dem, was Sie miteinander und voneinander gelernt haben, angehen und vielleicht sogar lösen können. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten – ‚know-how‘ und ‚skills‘ – haben Sie spätestens mit der Bachelorwürde erworben.“

Mit Aufnahme des Studiums habe für die Studierenden ein neuer Lebensabschnitt begonnen, erinnerte der Kölner Professor Dr. Ralf Brüning, die Absolventinnen und Absolventen an die Anfänge des Studiums. Viele hätten hohe Hürden vor sich gesehen und nicht gewusst, ob sie diese überwinden könnten, doch letztendlich sei alles viel schneller als erwartet vorübergegangen und „jetzt haben Sie es geschafft!“, gratulierte der Wissenschaftler den Studierenden seitens der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld. Dies sei eine enorme Leistung der Studierenden gewesen, denn sie hätten eine Dreifachbelastung gehabt und es geschafft, Beruf, Studium und Familie unter einen Hut zu bringen. In ihren Abschlussarbeiten hätten die Studentinnen und Studenten praxisrelevante Fragestellungen und Probleme aufgegriffen und dazu Lösungen entwickelt, hob der Professor hervor und nannte exemplarisch einige Titel der Prüfungsarbeiten. „Sie sind von uns praxisnah auf die Arbeitswelt vorbereitet worden und wir haben Sie so ausgebildet, wie es der aktuelle Arbeitsmarkt verlangt“, unterstrich Prof. Dr. Ralf Brüning und führte weiter aus, Probleme seien dafür da, um gelöst zu werden und hierfür hätten die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen nun das notwendige Rüstzeug. Der Wissenschaftler dankte Stefan Jeanneaux-Schlapp für die perfekt funktionierende Kooperation der FHM mit dem Studienzentrum an der WKS und hob die besondere Betreuung und den sehr guten Unterricht durch die Lehrkräfte der Wilhelm-Knapp-Schule hervor.

Einen würdigen musikalischen Rahmen für die Bachelorverabschiedung bot das gefühlvolle Klavierspiel von Jakob Glotzbach, einem Schüler der Jahrgangsstufe 13 des beruflichen Gymnasiums der WKS, der die Anwesenden mit seinen Musikbeiträgen erfreute.

Gemeinsam mit Stefan Jeanneaux-Schlapp überreichte Prof. Dr. Ralf Brüning den Studentinnen und Studenten die Urkunden zum „Bachelor of Arts“, während Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz, die Bachelorhüte verteilte. Erfolgreichste Absolventin war Lisa Hofmann, die ihr Studium mit der fantastischen Note 1,2 abschloss. Und als dann alle ihre Zeugnisse in den Händen hielten, flogen schließlich die Bachelorhüte durch die Luft!

 

Als „Bachelor of Arts“ wurden Jannick Arnold (Elz), Patrick Deisel (Brechen – Oberbrechen), Robin Giesendorf (Dornburg – Thalheim), Lisa Hofmann (Schöffengrund), Marius Klapper (Bad Homburg vor der Höhe), Nesem Kocakafa (Darmstadt), Tresor Mundele (Guckheim), Kerstin Münster (Schöffengrund), Marc Niedzwetzki (Eppenrod), Annika Prell (Eschenburg – Wissenbach) und Pauline Anna Schön (Dietzhölztal – Ewersbach) an der WKS verabschiedet.

 

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