Energievision 2050: „Wie können wir klimafreundlich wirtschaften und trotzdem ein gutes Leben führen?“

Energievision 2050

Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg erlebten Multivisionsshow

Unter dem Motto „Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft. Wie sieht sie aus – deine Energievision 2050?“ widmete sich die diesjährige Multivisionsshow des gemeinnützigen Hamburger Vereins „Multivision e. V.“ unter Leitung der Moderatorinnen Theresa Deeg und Laura Bergs verschiedenen zukunftsweisenden Frage, wie beispielsweise „Wie schaffen wir den notwendigen Wandel zu einem klimaneutralen Leben?“, „Was wird sich in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Ernährung ändern?“ oder „Was für Chancen und Perspektiven ergeben sich daraus für uns?“

Rund 150 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulformen der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg, darunter Vollzeitklassen des Beruflichen Gymnasiums und der Fachoberschule, aber auch Auszubildende aus dem Einzelhandel und den gewerblichen Berufen Anlagenmechaniker und Dachdecker sowie eine Integrationsklasse (INTEA-Klasse) nahmen an den insgesamt drei Durchläufen des Projekts teil, das in der Aula des beruflichen Bildungszentrums stattfand. Organisatorin der abwechslungsreichen Veranstaltung war die Koordination für Nachhaltigkeitsprojekte an der WKS, Patricia Reimer, die gemeinsam mit dem für den Umweltschwerpunkt zuständigen Abteilungsleiter Andreas Bader die Veranstaltung eröffnete, die beiden Referentinnen begrüßte und das Projekt und dessen Ziele vorstellte.

Im Rahmen einer interaktiven Fragerunde konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Vorkenntnisse zu dem Kernthema unter Beweis stellen: „Wie viel Prozent des Stroms in Deutschland stammt aus erneuerbaren Energien?“ (richtige Antwort 55,2 %) oder „Wie viele Menschen in Deutschland machen sich Sorgen über die Auswirkungen des Klimawandels?“ (Antwort 80 %), waren nur einige der Fragen rund um das Thema Klimawandel.

Ein Video veranschaulichte den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß rund um die Welt – vor allem auf der Nordhalbkugel. Dies verdeutlichte, dass vor allem der Teil der Welt, der im Wohlstand lebt, den größten Teil des CO₂-Ausstoßes zu verantworten hat: China verursacht 32,9 % des weltweiten CO₂-Ausstoßes, die USA 12,6 %. Deutschland liegt auf Platz 7 mit 1,8 %, was in Relation zu seiner Größe, der Einwohnerzahl und seinem Industrialisierungsstandard als sehr hoch einzustufen sei. Ein weiteres Video unter dem Titel „Vision“ stellte zukunftsweisende technologische Entwicklungen dar, die ab 2045 für Klimaneutralität sorgen sollen, insbesondere in den Bereichen E-Mobilität, erneuerbare Energien und Ausbau des „Öffentlichen Personennahverkehrs“ (ÖPNV).

In der abschließenden Diskussionsrunde standen – dem ganz unterschiedlichen schulischen und beruflichen Hintergrund der jungen Teilnehmenden entsprechend – verschiedene Themen im Vordergrund. So wurden vielfach Bedenken in Bezug auf Finanzierung, Realisierbarkeit und tatsächliche Energieeffizienz der vorgestellten Maßnahmen geäußert. Das klimaunfreundliche Verhalten anderer Staaten wurde ebenso angesprochen wie die Angst vor Wohlstandsverlusten, vor dem drohenden Verzicht in vielen Lebensbereichen und allgemein vor einer unsicheren Zukunft. Bei den gewerblich-technischen Fachklassen wurden kritische Diskussionen über die technischen Möglichkeiten des Klimaschutzes geführt und auch der vorherrschende Fachkräftemangel in Deutschland thematisiert: „Wer soll das alles bauen, wenn es so wenig Anlagenmechaniker gibt?“.

Engagiert beantworteten die beiden Moderatorinnen die Fragen der Schülerinnen und Schüler und zeigten Lösungsansätze auf, auch wenn vieles zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend geklärt werden konnte und verschiedene technische Optionen noch „Zukunftsmusik“ – eben eine „Energievision 2050“ – sind. Trotzdem überwog am Ende der Projektveranstaltung die wichtige Erkenntnis, dass der Klimawandel uns alle etwas angeht und jeder selbst etwas dazu beitragen kann, um die Auswirkungen dieser großen Herausforderung unserer Zeit abzumildern und damit einen Schritt in Richtung klimaneutraler und gleichzeitig lebenswerter Zukunft zu gehen. Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dahingehend zu sensibilisieren, hat die Multivisionsshow an der WKS einen wichtigen Beitrag geleistet.

 

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