Berufsinformationstag an der WKS vermittelte Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt

Schüler verschiedener Schulformen informierten sich über Ausbildung und Studium

Die Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg bietet ihren Schülerinnen und Schülern des beruflichen Gymnasiums (BG), der Fachoberschule (FOS) sowie der Berufsfachschule (BFS) alljährlich im Rahmen eines „Berufsinformationstages“ Einblicke in verschiedene Berufe, Betätigungsfelder und schulische Qualifizierungsangebote, um die Jugendlichen auf die Zeit nach dem Schulabschluss vorzubereiten und ihnen verschiedene Perspektiven und Wege aufzuzeigen, die sie anschließend einschlagen können. Studium, Lehre, Fortsetzung der Schullaufbahn, um eine höhere Qualifikation zu erreichen, ein soziales Jahr oder ein Auslandsaufenthalt – die Palette der Möglichkeiten nach einem Abschluss ist vielfältig und bedarf einer wohlüberlegten Entscheidung. Um den Jugendlichen bei dieser Entscheidung behilflich zu sein, organisierten die WKS-Lehrerinnen Maike May und Kristin Weller den Berufsinformationstag an dem Weilburger Bildungszentrum.

13 Referentinnen und Referenten standen bereit, um über verschiedene Berufs-, Studien- und Weiterbildungsbereiche zu informieren. Unter dem Motto „Schüler fragen – Profis antworten“ hatten die Schülerinnen und Schüler des BG, der FOS und der BFS nach der allgemeinen Einführung und Begrüßung durch WKS Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz und Projektleiterin Kristin Weller Gelegenheit, sich individuell von den Referentinnen und Referenten intensiv über verschiedene Wege, die nach dem Schulabschluss eingeschlagen werden können, beraten zu lassen und themenspezifische Fragen zu stellen.

Die vielfältige Bandbreite der Angebote reichte von der Ausbildung in Handwerksberufen über die Arbeit im Forstbereich, in der Krankenpflege oder Verwaltung sowie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei der Polizei bis hin zu verschiedenen Studiengängen, so dass für jede Interessenslage und nahezu jeden angestrebten Schulabschluss reichhaltige Informationsmöglichkeiten bestanden.

Unter der Überschrift „Der Polizeiberuf – Ein spannendes und abwechslungsreiches Aufgabenfeld“ berichtete Kriminaloberkommissarin Melanie Göttlich von der hessischen Landespolizei über die zahlreichen Betätigungsfelder bei der Polizei. Ein Verkehrsunfall auf der Hauptstraße, ein Drogenfund am Bahnhof, illegal entsorgter Giftmüll, eine Großdemonstration oder eine entlaufene Katze! Die Aufgaben, die auf Polizistinnen und Polizisten warten, sind vielfältig. Melanie Göttlich informierte die Schülerinnen und Schüler über die Einstellung in den gehobenen Polizeidienst und das Studium zum Bachelor of Arts der Schutz- / Kriminalpolizei.

„Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie aufgeschmissen man als Schulabgängerin oder Schulabgänger ist, wenn man erstmals mit dem Thema ‚Steuern‘ konfrontiert wird. Dem wollen wir uns widmen und bieten deshalb im Namen des Finanzamts Limburg-Weilburg ein dementsprechendes Informationsprogramm an. Ziel des Programms ist es, den Schülerinnen und Schülern Wissenswertes rund um das Thema Steuern zu vermitteln.“ Anna-Sophie Link und Pauline Ebbers, beide Mitarbeiterinnen des Finanzamts Limburg-Weilburg, stellten das Berufsbild des (Diplom-)Finanzwirts und den diesbezüglichen dualen Studiengang bzw. die Ausbildung zu diesem Beruf vor.

Eine qualifizierte Tätigkeit im Gesundheits- und Pflegebereich ist nicht nur vielfältig und interessant, sondern unter Berücksichtigung der Alterung unserer Gesellschaft auch mit großem Zukunftspotential. Immer mehr Fachkräfte werden für das deutsche Gesundheitswesen und unsere Gesellschaft benötigt. Die Ausbildungen und anschließenden Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Pflege bieten eine vielfältige, zukunftsorientierte und praxisnahe Perspektive für das Arbeiten im In- und Ausland. Wollen Sie künftig als staatlich anerkannter Profi in einem pflegerischen, therapeutischen oder medizinisch-technischen Beruf arbeiten? Prüfen Sie Ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten! Erfüllen Sie die Eingangsvoraussetzungen, um eine Ausbildung in dem favorisierten Beruf zu beginnen? Wie lange dauert die Ausbildung und welche geeigneten Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach einem erfolgreichen Abschluss zur Weiterqualifizierung gibt es? Diese und viele weitere Fragen wurden von Elmar Frink, dem stellvertretenden Schulleiter der Pflegefachschule Weilburg, sowie von Julia Beier, die vor ein paar Jahren an der WKS ihr Abitur erwarb und sich im Pflegebereich nun im 3. Ausbildungsjahr befindet, ausführlich beantwortet. Die beiden Referenten präsentierten ebenfalls Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten nach der Grundausbildung sowie Arbeitsmöglichkeiten im europäischen Ausland und in der Entwicklungshilfe.

Studieren an meiner Schule? Ist das möglich? „Ja!“, sagt Sabrina Tauber. Die Koordinatorin des Studienzentrums der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) Bielefeld und der Fachschule für Betriebswirtschaft der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg informierte über ein Bachelor-Studium zum „Bachelor of Arts“ der FHM, das an der Fachschule der WKS in Teilzeitform absolviert werden kann. Wer beruflich weiterkommen und mehr Verantwortung übernehmen möchte, komme an einem akademischen Abschluss meist nicht mehr vorbei, berichtete die Referentin. Um dieses Ziel in Weilburg zu ermöglichen, sei die WKS eine Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes eingegangen. Diese Verbindung biete Studierenden die Chance, einen akademischen Bachelor-Abschlusses, den „Bachelor of Arts“, am Studienzentrum der WKS ausbildungsbegleitend in Teilzeitform zu erwerben.

Karriere ist auch ohne Studium möglich! Diese Meinung vertritt Markus Balbach, der Geschäftsführer der Firma Balbachdamast GmbH & Co. KG in Laubuseschbach, der auch als Lehrer im metallverarbeitenden Bereich an der WKS tätig ist. „Wer Karriere machen will, der muss studieren“ – dieses weit verbreitete Bild ist längst nicht mehr zeitgemäß, meint der Spezialist für die Verarbeitung von Damaststahl. In einer Zeit überfüllter Hörsäle und des Fachkräftemangels seien gut ausgebildete Handwerker nämlich gefragt wie nie. Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk entscheide, dem stünden alle Türen offen, denn es gibt hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten, so dass man Schritt für Schritt die Karriereleiter hinaufklettern könne. „Die Attraktivität des Handwerks ist unbestritten für junge Frauen und Männer – egal mit welchem Schulabschluss“, unterstrich Markus Balbach.

Andreas Meier von der „Deutschen Telekom“ informierte über die Ausbildung oder ein duales Studium bei der Telekom: „Sie stehen bei uns im Mittelpunkt! Sie gestalten Ihre Zukunft und wir unterstützen Sie dabei! Wir holen Sie da ab, wo Sie stehen! Sie gestalten Ihren Weg bei uns selbst! Wir lassen Sie nicht allein! Ihre persönliche Ansprechperson unterstützt Sie über die gesamte Ausbildungszeit und gibt Ihnen regelmäßig Feedback. Wir begleiten Sie nicht nur bei fachlichen Themen, sondern unterstützen Sie auch bei der Entwicklung Ihrer Persönlichkeit! Wir coachen Sie dabei, Ihre Karriere voranzubringen! Wir bereiten Sie auf die Zukunft vor! Mit uns sind Sie für Ihr künftiges Berufsleben gut gerüstet. Wir legen großen Wert darauf, mit Ihnen gemeinsam an Ihrer digitalen Kompetenz zu arbeiten. Deswegen sind wir auch während der Ausbildungszeit mit Ihnen digital unterwegs. Wir zählen auf Sie! Sie lernen nicht auf dem Papier, sondern an echten Aufgaben und Projekten und wirken von der ersten Minute an im betrieblichen Geschehen mit. Bei uns können Sie Ihren Horizont erweitern, zum Beispiel durch vielfältige Lernmodule, durch freiwilliges Engagement in sozialen Projekten und durch umfangreiche Austausch- und Netzwerkmöglichkeiten mit ca. 6.000 Auszubildenden und dual Studierenden.“ Die „Deutsche Telekom“ biete eine qualitativ hochwertige Ausbildung in den IT-Berufen und im Bereich der kaufmännischen Berufe ebenso an, wie duale Studiengänge der Wirtschaftsinformatik sowie Informatik und Informationstechnik, berichtete der Referent.

„Raus aus der Schule – rein in den Wald!“, hieß es bei Mario Baumhackel dem Personalberater beim Landesbetrieb „HessenForst“. „HessenForst“ sei der ideale Arbeitgeber für „grüne Berufe“, betonte Mario Baumhackel. Die Arbeit in dem forstlichen Landesbetrieb erfolge „mit und in der Natur“. „Du nutzt moderne Technik und Verfahren, die die Arbeit vereinfachen. An jedem Morgen beginnt ein Arbeitstag mit vielfältigen und spannenden Aufgaben – einen Teil davon kannst Du planen, vom Rest musst Du Dich überraschen lassen, denn die Natur lässt sich nicht immer vorhersagen“, stellte der Personalberater heraus. Mario Baumhackel informierte über die Ausbildungsmöglichkeiten zur Forstwirtin und zum Forstwirt ebenso wie über die Tätigkeiten im gehobenen und höheren Forstdienst, aber auch über Praktika sowie den Freiwilligendienst.

Die dreijährige Ausbildung zur oder zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Weilburg biete ein vielfältiges und umfangsreiches Spektrum in den verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung, sagte Christine Wörle, die Mitarbeiterin Stadtverwaltung Weilburg ist. Zu den Aufgaben einer / eines Verwaltungsfachangestellten gehören unter anderem die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Organisationen, die kundenorientierte Erledigung von Verwaltungsaufgaben nach Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, die Ausstellung von Urkunden, wie Personalausweis und Reisepass, sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden. Neben dieser Auswahl gibt es noch viele weitere interessante Tätigkeiten für die Verwaltungsfachangestellten, berichtete Christine Wörle.

Einen Einblick in das Studium der angewandten Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) gab Prof. Dr. Nils Madeja. Der Professor für Betriebswirtschaftslehre an der THM informierte detailliert über die beiden Bachelorstudiengänge „Betriebswirtschaft“ sowie „Betriebswirtschaft – Nachhaltigkeitsmanagement“, die eine attraktive Option bieten und vielfältige Karriereperspektiven eröffnen können.

Kinder und Jugendliche beim Erwachsenwerden unterstützen, für sie da sein und ihnen Wissen zu vermitteln, sich in der Welt zurechtzufinden. Dabei täglich mit den Themen arbeiten, die einen begeistern und sich frei einteilen können, wann der eigene Unterricht vor- und nachbereitet wird? Lehrerinnen und Lehrer machen genau das. So stellten Dr. Ulla Carina Reitz, die Schulleiterin der WKS, und ihr Lehrerkollege Michael Schneider den Lehrerberuf vor. Pädagogisch wertvolle Unterrichtsstunden zu konzipieren sei ebenso Arbeitsalltag für Lehrerinnen und Lehrer wie das Korrigieren von Klassenarbeiten, Tests und Hausarbeiten. Zudem müssten Gespräche mit Eltern geführt oder Klassenfahrten vorbereitet und durchgeführt werden. Dabei könne alles, was außerhalb des Unterrichts liegt, zu jeder Zeit an jedem Ort gemacht werden: Zuhause, im Park oder wenn alle anderen schlafen. Lehrerinnen und Lehrer sind aber nicht nur Pädagogen, die gelernt haben, wie Wissen vermittelt werden kann, sie sind auch studierte und kompetente Fachkräfte in ihren Interessensbereichen, unterstrichen die beiden Referenten. Bei der Aufnahme eines Lehramtsstudiums sollte man sich schon früh überlegen, in welchem schulischen Bereich man arbeiten möchte, denn auch hier ist die Bandbreite groß. Kann ich besser mit Kindern im Grundschulalter umgehen oder liegt mir vielleicht eher die Arbeit mit jungen Erwachsenen? Will ich an einer Grundschule, einer Haupt- und Realschule, einem Gymnasium oder einer beruflichen Schule arbeiten oder mit Kindern, die eine andere Unterrichtsform und Betreuung benötigen, wie an einer Förderschule? Möchte ich lieber an einer staatlichen Schule arbeiten oder reizen mich die Ideale von anderen Schulformen, wie Montessori- oder Waldorfschulen mehr? All diese Fragen sind vor Aufnahme eines Lehramtsstudiums zu berücksichtigen, um die richtige Wahl für den pädagogischen Beruf zu treffen.

Der Berufsinformationstag bot den Schülerinnen und Schülern der WKS einen umfassenden Einblick über die vielfältigen Möglichkeiten auf ihrem Weg ins Berufsleben und diente den Jugendlichen als weitreichende Orientierungshilfe bei ihrer Entscheidungsfindung über ihren beruflichen Werdegang nach dem Schulabschluss.

Die Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg ist bestrebt, ihren Schülerinnen und Schülern am Berufsinformationstag ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu präsentieren. Firmen und Institutionen, aber auch Studierende, die ihren Beruf oder ihre Ausbildungsangebote vorstellen möchten, können sich gerne an die Schule bzw. die beiden Organisatorinnen Maike May und Kristin Weller wenden, um beim nächsten Berufsinformationstag der WKS dabei zu sein.

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