Junggesellen

Freisprechungsfeier in der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg

Neun Metallbauer, vier Feinwerkmechaniker, vier Fachkräfte der Metalltechnik sowie 26 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) erhielten in einer gemeinsamen Freisprechungsfeier in der Aula der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg von den Vertretern ihrer Handwerks-Innungen den Gesellenbrief überreicht.
„Ich freue mich, dass es in diesem Jahr wieder möglich ist, eine Freisprechungsfeier in unserer Schule durchführen zu können.“ Dr. Ulla Carina Reitz zeigte sich zugleich erfreut und erleichtert, dass nach zwei Jahren Corona-Pandemie endlich wieder eine Freisprechungsfeier stattfinden kann, wenn auch noch immer im „abgespeckten Rahmen“, denn die Angehörigen, der Junggesellinnen und Junggesellen, die in den Vorjahren den Feierlichkeiten beiwohnten, konnten diesmal nicht anwesend sein. Die Schulleiterin der WKS bedankte sich bei den vielen Menschen und Institutionen, die an der dualen Ausbildung der zu ehrenden Junghandwerker mitgewirkt haben, insbesondere bei den Eltern, den Ausbildungsbetrieben, den Ausbildern und den Innungen. Doch auch den unterrichtenden Lehrkräften der WKS – allen voran den Klassenlehrern – galt ihr Dank. „Es ist nicht leicht in diesen Zeiten, die wir alle gerade durchleben, Zeiten der Pandemie und des Krieges, eine lustige, muntere Rede zu halten, wenn wir uns alle Gedanken machen, wie es in unser aller Leben weitergehen kann bzw. wird“, suchte Dr. Ulla Carina Reitz in ihren Worten nach der richtigen „Mischung“, die einerseits die Ernsthaftigkeit der derzeitigen Situation verdeutlicht, andererseits die Freude über das erfolgreiche Abschneiden der Prüflunge zum Ausdruck bringt. Dies gelang der Oberstudiendirektorin mit einem Blick auf ihre Familie. Als Mutter eines jungen Mannes, der etwa im gleichen Alter wie die Junghandwerker ist, habe sie ihren Sohn gefragt, wie er die Situation Pandemie und Krieg aushalte. Und die Antwort war: „Ich lebe meinen Alltag und das hilft mir!“ Die Schulleiterin forderte die Junghandwerker auf, trotz aller Probleme optimistisch in die Zukunft zu blicken. „Sie werden alle hier in Deutschland und Europa arbeiten können, weil Sie hochqualifiziert und geschätzt sind – ‚Made in Germany‘ – Sie müssen keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben […] Nehmen Sie diese – Ihre – Zukunft an, gestalten Sie diese individuell so wie es Ihnen möglich ist und freuen Sie sich an dem, was Sie bisher erreicht haben,“ unterstrich Dr. Ulla Carina Reitz und beendete ihre Rede mit dem Zitat eines Liedtextes von Marius Müller-Westernhagen: „Freiheit, Freiheit Ist das Einzige was zählt!“
„Bis vor zwei Jahren war die Welt noch in Ordnung: Wir dachten, es geht immer nach oben, doch dann mussten wir durch die Pandemie lernen, dass es nicht so ist.“ Wolfram Uhe, der Obermeister der Metallinnung und Kreishandwerksmeister blickte auf die vergangenen Jahre zurück, die so vieles verändert haben. Mittlerweile sei nicht mehr der Facharbeitermangel ein Problem, sondern vor allem der Materialmangel, betonte Wolfram Uhe. Inzwischen könnten einige Arbeiten nicht mehr verrichtet werden, weil kein Material vorhanden sei. Bis vor wenigen Jahren seien durch die globale Vernetzung die Lieferketten gut gelaufen, dies sei jedoch heute nicht mehr immer der Fall, meinte der Kreishandwerksmeister. Dennoch sei es die richtige Entscheidung gewesen, einen Beruf im Handwerk zu erlernen, wandte er sich an die Junggesellen, denn Handwerker würden in den kommenden Jahren mehr denn je gebraucht. „Wo steht geschrieben, dass es immer nur aufwärts geht? Handwerk hat goldenen Boden und wir haben schon viele Krisen überstanden“, blickte Wolfram Uhe optimistisch nach vorne.
Jutta Golinski, die Geschäftsbereichsleiterin für Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Limburg, gratulierte im Namen der IHK den frisch gebackenen Junggesellen zu ihrer erfolgreichen Ausbildung. „Bildung ist das einzige Gut, das uns keiner wegnehmen kann“, zitierte die IHK-Vertreterin eine Aussage ihrer Großmutter. Dieses Bildungsgut hätten die jungen Handwerker während ihrer Lehrzeit erhalten und sie seien nun im Zentrum der deutschen Wirtschaft angekommen, stellte Jutta Golinski heraus.
„Ich freue mich Euch hier live begrüßen und beglückwünschen zu dürfen!“, zeigte sich Holger Lohr, der Obermeister der Innung Sanitär, Heizung, Klima, besonders glücklich darüber, dass wieder eine Freisprechungsfeier im öffentlichen Rahmen stattfinden kann. „Ihr habt im Handwerk Eure Basis gelegt“, in dem es während der Pandemie – anders als in vielen Bereichen – keine Kurzarbeit gegeben habe, sah Holger Lohr gute Perspektiven für die Zukunft der Junghandwerker und ergänzte euphorisch: „Mit der bestandenen Prüfung steht Euch die Welt offen“.
Gemeinsam mit den Klassenlehrern überreichten die beiden Innungsobermeister Holger Lohr (Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) und Wolfram Uhe (Metallbauer, Feinwerkmechaniker und Fachkraft Metalltechnik) unter der Mitwirkung von Jutta Golinski und Stefan Laßmann, dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, den Junggesellen ihre Gesellenbriefe.
Beide Innungen zeichneten noch die Prüfungsbesten gesondert aus. Im Bereich der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik schnitt Noah Bursky, der im Betrieb seines Vaters Holger Bursky (Holger Bursky GmbH & Co. KG) in Beselich ausgebildet wurde, als Bester ab. Weitere erfolgreiche Absolventen waren Magnus Scherf von der Thies GmbH Bad Camberg und Can Acar, der seine Lehrjahre bei der Firma Salvatore Maglie in Runkel absolviert hat. Als bester Lehrling bei den Metallbauern wurde Achim Bauer geehrt, der seine Ausbildungszeit bei der Firma Markus Balbach in Weilmünster verbrachte.

Die Junggesellen und ihre Ausbildungsbetriebe (in Klammern):
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik – Sommerprüfung 2021: Can Acar, Beselich (Salvatore Maglie, Runkel); Julian Altgassen, Bad Camberg (Deutsche Angestellten-Akademie, Limburg); Noah Bursky, Beselich (Holger Bursky GmbH & Co. KG, Beselich); Arwid Ilg, Hünfelden (Klum GmbH, Bad Camberg); Sakhi Jafari, Weilburg (Holger Bursky GmbH & Co. KG, Beselich); Kevin Ludwig, Weilmünster (Otto Jung GmbH, Weilmünster); Tilo Misch, Niedererbach (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Gabriel Nikolaev, Elz (Olte GmbH & Co. KG, Hadamar); Omer Osman Sulemann, Weilburg (Karl-Heinz Lewalter GmbH, Weinbach); Magnus Scherf, Bad Camberg (Thies GmbH, Bad Camberg) und Sirzat Seckin, Hadamar (Volker Graf Firma Starfinger, Hadamar). Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik – Winterprüfung 2021-2022: Jalal Ahmadi, Runkel (Klum GmbH, Bad Camberg); Yannik Breski, Limburg (LWW Wasser- und Wärmetechnik Limburg GmbH, Limburg); Sascha Denize, Limburg (Holl GmbH, Hünfelden); Jonas Habel, Hadamar (Olte GmbH & Co. KG, Hadamar); Dustin Heep, Waldbrunn (Peter Nonn Bad & Heizung, Waldbrunn); Marcel Klaunzer, Weilmünster (Karl-Heinz Lewalter GmbH, Weinbach); Alexander Lang, Hadamar (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Sebastian Maifeld, Limburg (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Pascal Müller, Villmar (Trautz-Sanität-Installations GmbH, Runkel – Hofen); Memet Öner, Mengerskirchen (Semsettin Öner und Allatin Öner, Mengerskirchen); Leon Ortseifen, Limburg (W. Bendel GmbH, Limburg); Nils Saal, Runkel (Stefan Saal, Runkel); Brian Stephan, Runkel (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Javad Tajik, Runkel (Biet und Sohn GmbH & Co. KG, Hadamar) und Maurice Wingenbach, Elz (Schenk Heizungsbau GmbH, Elz).
Metallbauer Konstruktionstechnik – Winterprüfung 2021-2022: Christian Baumann, Limburg (Weimer Fensterbau GmbH, Hadamar); Fabian Busch, Brechen (SW Metallbau GmbH, Limburg); Artem Geints, Limburg (Dimitri Maier GmbH, Hadamar); Nico Kaiser, Löhnberg – Obershausen (RS Torsysteme GmbH und Co. KG, Limburg); Dennis Ogol, Limburg (Wolfram Uhe GmbH, Limburg); Andreas Rau, Limburg (Weimer Fensterbau GmbH, Hadamar) und Steffen Strohbach, Limburg (Janssen CNC-Blechverarbeitungs-GmbH, Elz). Metallbauer Metallgestaltung – Winterprüfung 2021-2022: Achim Bauer, Cölbe (Schmiedewerkstätte Markus Balbach e. K., Weilmünster) und Dustin Hoffmann, Gießen (Schmiedewerkstätte Markus Balbach e. K., Weilmünster). Feinwerkmechaniker – Sommerprüfung 2021: Lucas De Carvalho Bauer, Weilmünster (Herbert Arnold Glastechnischer Maschinen- und Apparatebau, Weilburg). Feinwerkmechaniker – Winterprüfung 2021-2022: Mike Fraint, Weilburg (Herbert Arnold Glastechnischer Maschinen- und Apparatebau, Weilburg); Sahin Güneri, Wallmerod (Kallwies Zerspannungs GmbH, Hadamar) und Tim Seelbach, Merenberg (Werner Mühle Metallverarbeitung GmbH & Co. KG, Merenberg). Fachkraft Metalltechnik Konstruktionstechnik – Sommerprüfung 2021: Hashemi MohammadL, Selters (Wolfram Uhe GmbH, Limburg); Pierre Kolb, Waldbrunn (Rudolf Schäfer GmbH & Co. KG, Merenberg) und Fthawi Zemkheal, Nidderau (AQA Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung, Gründau). Fachkraft Metalltechnik Konstruktionstechnik – Winterprüfung 2021-2022: Sahar Kicuk, Wiesbaden (FRESKO e. V., Wiesbaden).

 

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