Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule beteiligten sich an Juniorwahl zum Hessischen Landtag

Juniorwahl an der WKS

Die CDU ist auch an der WKS Wahlsieger

190 Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg haben an der hessenweit durchgeführten Juniorwahl für den Hessischen Landtag teilgenommen. Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. In den letzten Wochen stand daher das Thema „Demokratie und Wahlen“ auf dem Stundenplan und dann ging es – wie bei der „echten“ Landtagswahl am 8. Oktober 2023 – für die Jugendlichen mit Wahlbenachrichtigung und Ausweis in das an der WKS eingerichtete Wahllokal. Landesweit waren über 4.400 Schulen mit über 1,4 Millionen Schülerinnen und Schülern an dem Projekt beteiligt.

Jugendliche und junge Erwachsene des „Beruflichen Gymnasiums“, der Fachoberschule, der Berufsfachschule sowie aus den Berufsschulklassen des Einzelhandels und der Verwaltungsfachangestellten nahmen an der WKS an dem Projekt teil und hatten die Möglichkeit zur Wahlurne zu gehen. Bei einer Anzahl von 226 Wahlberechtigten lag die Wahlbeteiligung an der Schule bei 84,1 Prozent und damit deutlich über der tatsächlichen Wahlbeteiligung der Landtagswahl in Hessen, die bei rund 66 Prozent lag. Von den 190 abgegebenen Stimmen waren 185 gültig und 5 ungültig. Organisator und Wahlleiter war Politiklehrer Pascal Brühl, der gemeinsam mit seinen Fachkolleginnen und Fachkollegen sowie jeweils zwei Schülerinnen und Schülern pro Teilnehmerklasse, die als Wahlhelfer fungierten, das Projekt an der WKS initiierte. Wie bei der „echten“ Landtagswahl konnten die jungen Wählerinnen und Wähler sowohl ihre Erststimme für einen heimischen Direktkandidaten sowie die Zweitstimme für eine Partei abgeben.

Die Wahlergebnisse an der WKS wichen teilweise deutlich von den Resultaten der tatsächlichen Landtagswahl in Hessen ab. So wären nach dem Schulergebnis lediglich vier Parteien im Hessischen Landtag vertreten. Die CDU war auch an der WKS der Wahlsieger, jedoch nicht so deutlich, wie bei der „richtigen“ Wahl, in der die Partei von Ministerpräsident Boris Rhein sagenhafte 34,6 Prozent erreichte. An der Wilhelm-Knapp-Schule waren lediglich 25,4 Prozent der Stimmen für die CDU. Wie bei der „echten“ Hessenwahl ging auch an der Weilburger Schule CDU Kandidat Andreas Hofmeister im Wahlkreis 22 (Limburg-Weilburg II) mit 65 Erststimmen als Sieger aus der Direktwahl hervor (bei der realen Wahl hatte er mit 39,4 Prozent der Erststimmen die Nase vorn) und ließ Egon Jürgen Maurer (AfD, 36 Stimmen) und Tobias Eckert (SPD, 34 Stimmen) klar hinter sich. Tatsächlich war es bei der Hessenwahl genau umgekehrt: Tobias Eckert kam mit 21,0 Prozent auf Rang zwei vor Egon Jürgen Maurer (20,6 Prozent).

Platz zwei im Gesamtergebnis der Schule ging – wie bei der Hessenwahl – an die AfD, die es an der WKS auf 21,6 Prozent brachte (bei der Hessischen Landtagswahl sind es 18,4 Prozent). Ein ähnlich schwaches Ergebnis wie bei der „realen“ Wahl für den Hessischen Landtag erzielte die SPD, die mit 14,1 Prozent an der WKS noch ein Prozent unter ihrem tatsächlichen Abschneiden (15,1 Prozent) zurückblieb. Ginge es nach den Schülerinnen und Schülern der WKS, hätte dagegen die FDP nicht um ihren Einzug in den Landtag zittern müssen. Mit 13,0 Prozent der Stimmen hätte sie souverän den Einzug geschafft. In Wirklichkeit mussten die Liberalen mit ihren 5,0 Prozent lange um das Einziehen in das hessische Landesparlament bangen und drohten an der „Fünf-Prozent-Hürde“ zu scheitern.

Die „Fünf-Prozent-Hürde“ wäre jedoch an der Wilhelm-Knapp-Schule zum Stolperstein für die Grünen geworden, die an dem beruflichen Bildungszentrum lediglich 4,3 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnten und somit – anders als in der Realität, in der sie 14,8 Prozent der Stimmen erreichten – nicht den Einzug in den Hessischen Landtag geschafft hätten. Sie lagen damit an der WKS noch hinter den Freien Wählern (tatsächlich 3,5 Prozent) und der Tierschutzpartei (real 1,5 Prozent), die es beide auf 4,9 Prozent brachten und damit knapp an der „Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.

Wie auch in der Realität flog „Die Linke“ bei der WKS-Wahl aus dem Landtag. Sie konnte an der Schule lediglich 2,2 Prozent der Stimmen für sich verbuchen und damit weniger als bei der tatsächlichen Hessenwahl, in der sie es auf 3,1 Prozent brachte. Damit lag die Partei an der Weilburger Schule noch hinter den Piraten, die 2, 7 Prozent (in Wirklichkeit 0,3 Prozent) erlangten. Auch alle anderen Parteien kamen an der Wilhelm-Knapp-Schule nicht über fünf Prozent. Damit hätten lediglich CDU, AfD, SPD und FDP den Einzug in das hessische Landesparlament geschafft und eine Fortsetzung der Regierungskoalition aus CDU und Grünen wäre – anders als in der Realität – in Hessen nicht mehr möglich!

Seit 1999 wird die Juniorwahl als „best-practice-Projekt“ zur politischen Bildung bundesweit zu Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen durchgeführt. Seither haben sich mehr als drei Millionen Jugendliche beteiligt, wodurch die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt. Ziel der Juniorwahl, die durch den überparteilichen Berliner Verein „Kumulus“ ins Leben gerufen wurde und an der bis zum Jahr 2030 möglichst alle weiterführenden Schulen mitwirken sollten, ist es die Schülerinnen und Schüler für das politische Geschehen zu sensibilisieren und ihnen ihre eigenen Einflussmöglichkeiten auf die Politik durch die Teilnahme an Wahlen zu verdeutlichen sowie ihr Interesse an politischen Prozessen zu wecken. Die Wilhelm-Knapp-Schule beteiligt sich bereits seit zehn Jahren an der Juniorwahl und hat das Projekt fest in ihr Kursangebot aufgenommen.

 

 

Ergebnisse der Juniorwahl an der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg:

 

Stimmberechtigte Schülerinnen und Schüler: 226

Anzahl der abgegebenen Stimmen: 190

Wahlbeteiligung: 84,1 Prozent

Zweitstimmenergebnis:

CDU:                                                                                      47                    25,4 Prozent

AfD:                                                                                        40                    21,6 Prozent

SPD:                                                                                       26                    14,1 Prozent

FDP:                                                                                       24                    13,0 Prozent

Freie Wähler:                                                                         9                      4,9 Prozent

Tierschutzpartei:                                                                   9                      4,9 Prozent

Grüne:                                                                                   8                      4,3 Prozent

Piraten :                                                                                  5                      2,7 Prozent

Die Linke:                                                                               4                      2,2 Prozent

Die Basis:                                                                               3                      1,6 Prozent

ABG:                                                                                       2                      1,1 Prozent

DKP:                                                                                       2                      1,1 Prozent

Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung:           2                      1,1 Prozent

Die Neue Mitte:                                                                     1                      0,5 Prozent

Die Partei:                                                                              1                      0,5 Prozent

ÖDP:                                                                                      1                      0,5 Prozent

V-Partei:                                                                                1                      0,5 Prozent

 

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