Ein Besuch auf dem Bauernhof

Auftaktveranstaltung des Nachhaltigkeitsprojektes im Einzelhandel

Zielsetzung des mehrteiligen Projektes ist es, unsere Auszubildenden im Einzelhandel für Nachhaltigkeitsthemen im beruflichen und privaten Alltag zu sensibilisieren, ihr eigenes Konsumverhalten kritisch zu reflektieren sowie Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und so mit ihnen einen Schritt in Richtung “klimafreundlichere Zukunft” zu gehen.

Zu diesem Zweck begaben sich die beiden Klassen 11xEV3 und 11xEV4 des zweiten Ausbildungsjahres gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Cordula Stillger und Patricia Reimer auf den Walter-Hof in Weilburg, um dort einen ersten Einblick in einen ökologisch geführten landwirtschaftlichen Betrieb und die Milchviehwirtschaft zu erhalten. Damit sollen auch die schon einige Jahre zuvor mit sehr positiver Resonanz durchgeführten Exkursionen – damals mit FOS- und Einzelhandelsklassen – unter dem Motto „Erfahrungsfeld Bauernhof“ wiederaufgenommen und zum festen Bestandteil des Unterrichtes werden.

Vor dem Besuch auf dem Hof waren die Schülerinnen und Schüler bereits über die Unterschiede von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft unterrichtet worden. Vor Ort konnten sie sich dank der umfangreichen und interessanten Informationen der Landwirtin Frau Gath ein eigenes Bild eines zeitgemäß geführten Hofes machen. Für einige der Azubis war es das erste Mal, dass sie einen Bauernhof „hautnah“ erlebt haben und dies konnte man wörtlich nehmen, denn vom Streicheln der Kühe und Kälber, über das Begehen der großen Melkanlage bis hin zum Platz nehmen im Führerhaus eines modernen Traktors waren die Erfahrungen buchstäblich zum „Anfassen“.

Zurück in der Schule konnten diese Eindrücke dann auch in eine Podiumsdiskussion einfließen, bei der es um das Pro und Contra einer geplanten großen Schweinemastanlage ging. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler ihre zugewiesenen Positionen überzeugend vertraten, herrschte doch allgemein die Ansicht „Tiermassenhaltung – nein danke!“ Abschließend wurde noch die von der Bundesregierung geplante Tierschutzkennzeichnung vorgestellt und über deren mögliche Auswirkungen für die Landwirtschaft, den Einzelhandel und die Konsumenten diskutiert.

Als Fazit des erlebnisreichen Projekttages war festzuhalten, dass uns allen als Endverbrauchern eine sehr wichtige Rolle zukommt, wenn es darum geht, durch unser Konsumverhalten auch die Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft zum Positiven – also ökologischer, tierfreundlicher und nachhaltiger – zu verändern. Und insbesondere der Einzelhandel als „Bindeglied“ zwischen Lebensmittelherstellern und -verbrauchern hat die Möglichkeit, durch seine Sortimentsgestaltung dieser zukunftsweisenden Forderung Nachdruck zu verleihen. Darauf können unsere Azubis in ihrem beruflichen und privaten Leben einen nicht unerheblichen Einfluss nehmen.

Gut informiert werden die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen Ende Mai in den zweiten Teil des Projektes starten, welcher der Frage nachgeht, inwiefern Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Einzelhandel bereits umgesetzt werden und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.

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