Die WKS möchte eine „Rechtlich selbstständige berufliche Schule“ (RSBS) werden

Mitglieder der FDP Fraktion des Kreistages informierten sich an dem Weilburger Bildungszentrum über die Schulentwicklung

Die Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer (FDP) sowie der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Dr. Klaus Valeske, Hans Werner Bruchmeier und Kornelia Hoppe informierten sich als Mitglieder der FDP Kreistagsfraktion an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg über die geplante Schulentwicklung des beruflichen Bildungszentrums in der Residenzstadt.

WKS Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz und ihr Stellvertreter Stefan Jeanneaux-Schlapp präsentierten den Kreistagspolitikern ihre Vision für die derzeitige Weiterentwicklung der Schule bis ins Jahr 2025, wagten aber auch einen perspektivischen Blick in die Zukunft. Primäres Ziel sei der Erhalt der Berufsschule am Standort Weilburg, um den Menschen der Region vor Ort Bildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten zu bieten, um dadurch zur Fachkräftesicherung beizutragen, Arbeitsplätze zu schaffen und damit die Region wirtschaftlich zu stärken, betonten die beiden Schulleitungsvertreter.

Zukünftig solle es zwei „Säulen“ in der Wilhelm-Knapp-Schule geben, verkündete Dr. Ulla Carina Reitz. Einerseits soll die Schule in ihrer derzeitigen Form als berufliches Bildungszentrum erhalten bleiben. Als eine weitere „Stütze“ strebe die WKS zudem an, die Aus- und Weiterbildung um Bildungsangebote für Privatpersonen, aber auch mittelständische Unternehmen zu erweitern, die den Erfordernissen der heutigen Zeit entsprechen. Als Stichworte nannte die Schulleiterin in diesem Zusammenhang: E-Commerce, Green Deal, Nachhaltigkeit, Digitalisierung. „Diese Bereiche können wir als berufliche Schule mit einem Umweltschwerpunkt sicherlich gut bedienen und unser ‚Know-how‘ der Region zu Verfügung stellen“, meinte die Oberstudiendirektorin.

Ziel sei es, dass ein Bereich vom anderen profitieren kann, unter anderem durch die Erweiterung der Netzwerke und der damit verbundenen Steigerung und Optimierung der Kompetenzen der Lehrkräfte. Verknüpft sei diese Entwicklung zudem mit der Hoffnung, weiteres Personal, wie Sozialpädagogen, IT Assistenten und Verwaltungskräfte, an der Wilhelm-Knapp-Schule beschäftigen zu können und damit die Förderung der Schülerinnen und Schüler sowohl im Rahmen des „klassischen Schulangebots“ als auch in dem Bereich der Fort- und Weiterbildung weiter zu optimieren. „Wir halten dies für die einzige Möglichkeit, die Wilhelm-Knapp-Schule mit einem breit aufgestellten Bildungsangebot in unserer Region verortet zu halten bzw. dieses Angebot noch auszubauen, im Sinne der Fachkräftesicherung. Dies gilt im Besonderen für den Bereich der Erwachsenenausbildung bzw. -weiterbildung, wo in der Wilhelm-Knapp-Schule durch die Fachschule und den dort angesiedelten Bachelorstudiengang bereits gute Grundlagen gelegt sind. Dafür arbeiten Vertreter der Schule auch in dem Arbeitskreis Ausbildung des LEADER Projektes (Entwicklung des ländlichen Raumes) mit“, unterstrich Dr. Ulla Carina Reitz bei ihrem Ausblick.

Vom 14.01.2020 bis 16.01.2020 habe sich die WKS einer sogenannten Metaevaluation – einer externen Evaluation seitens des Landes Hessen – unterzogen, unter anderem mit dem Ziel festzustellen, ob Schul- und Unterrichtsqualität es erlauben, den Status der rechtlichen Selbstständigkeit anzustreben und damit eine „Rechtlich selbstständige berufliche Schule“ (RSBS) zu werden. Dies würde den Vorteil mit sich bringen, dass die Schule durch noch größere Selbstverwaltung, als dies zurzeit schon gegeben ist, gezielt in Projekte oder Mitarbeiter investieren könnte, um dadurch Prioritäten in der Profilbildung des Bildungszentrums setzen zu können, erläuterten Dr. Ulla Carina Reitz und Stefan Jeanneaux-Schlapp die Beweggründe für ihre Bestrebungen. „Ich bin der Auffassung, vor dem Hintergrund dieser Evaluation und weiterer Zertifizierungen, wie AZAV und ISO9001, können wir dies guten Gewissens tun, zumal wir mit der ‚Beruflichen Schule Korbach‘ und der ‚Oskar-von-Miller Schule‘ in Kassel – zwei Bildungseinrichtungen, die bereits ‚Rechtlich selbstständige berufliche Schulen‘ sind – in regem Austausch stehen“, stellte Dr. Ulla Carina Reitz heraus. Auch die Gesamtkonferenz der WKS habe am 10. März dieses Jahres durch ein entsprechendes Abstimmungsergebnis grünes Licht für das Projekt gegeben und damit die Weichen für die Antragstellung gestellt.

Die vier Vertreterinnen und Vertreter der FDP Kreistagsfraktion zeigten sich sehr aufgeschlossen für die Zukunftspläne der Wilhelm-Knapp-Schule und boten ihre Unterstützung an, um die Schule und den Bildungsstandort Weilburg weiter zu sichern und auszubauen, um damit die Region weiter wirtschaftlich voranzubringen.

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