Die Hüte flogen wieder durch die Luft
Das halbe Dutzend ist voll! Bereits zum sechsten Mal konnte ein Studienjahrgang nach erfolgreichem Bachelorstudium an der Weilburger Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) feierlich verabschiedet werden. Acht Studentinnen und Studenten haben an dem Weilburger Bildungszentrum in Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) in Bielefeld den Titel „Bachelor of Arts“ erworben und durften nun ihrer Freude freien Lauf lassen. Die Möglichkeit zur Erlangung eines akademischen Titels an der WKS bietet sich durch eine Verzahnung mit der FHM in Bielefeld im Bereich der Fachschule Wirtschaft (Schwerpunkt Betriebswirtschaft), so dass seit nunmehr acht Jahren an dem beruflichen Schulungszentrum in Weilburg ein akademischer Bachelorstudiengang angeboten wird. Ziel dieser Verbindung der beiden Lehranstalten ist es, die Qualität der Ausbildung und die Angebote für die Menschen der mittelhessischen Region weiter zu verbessern und ihnen heimatnah Qualifizierungschancen zu ermöglichen. Nachdem alle Studierenden coronakonform mit Faustschlag ihre Bachelorurkunde erhalten hatten, flogen – wie in den Vorjahren – die schwarzen Bachelorhüte hoch die Luft, die ihnen Stefan Jeanneaux-Schlapp, der für den Bachelorstudiengang zuständige Abteilungsleiter der WKS, überreicht hatte.
Auch wenn die Corona-Hygienevorschriften immer noch den Ablauf prägten, durften – anders als im Vorjahr – wieder ein paar Angehörige und Freunde bei der Verabschiedungszeremonie in der Schulaula der WKS zugegen sein. Zu den Gratulanten zählten neben Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz und Prof. Dr. Sascha Lord, dem wissenschaftliche Leiter der FHM am Campus Köln, auch der verantwortliche Studiendirektor der WKS, Stefan Jeanneaux-Schlapp, sowie einige der unterrichtenden Lehrkräfte. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Louis Müller, einen ehemaligen Schüler der WKS, der mit Gitarre und Gesang dem feierlichen Programmrahmen musikalisch eine besondere Note verlieh. Für ein aufgelockertes Ambiente sorgte auch Manuel Anders, ein Absolvent der WKS-Fachschule, der an seiner mobilen Cocktailbar für alle Anwesenden die richtige fruchtige Mischung kühler Getränke parat hatte und auch einen speziellen WKS-Cocktail servierte.
Musikalisch ging es bei der Abschlussansprache von Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz zu. Passend zum Anlass eröffnete die Oberstudiendirektorin mit „We are the champions” von Queen sowie „Pomp and circumstance” von Sir Edward William Elgar ihre Rede an die Studierenden. „Sie haben einen weiteren, wichtigen Lebensabschnitt erfolgreich zu Ende gebracht“, gratulierte sie den neuen „Bachelor of Arts“ und ergänzte: „Abschlüsse werden nicht so häufig erworben, daher ist es umso wichtiger und gerade in Zeiten der Pandemie das erfolgreiche Bestehen einer Prüfung zu feiern.“ Ihr Dank galt allen, die die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen durch die schwierige Zeit der Pandemie mit zahlreichen Ungewissheiten, ständig wechselnden Vorgaben, dem Druck – trotzdem oder gerade deswegen – eine gute Prüfung zu machen, begleitet haben: den Eltern, Freunden und allen anderen Wegbegleitern sowie auch den unterrichtenden Lehrkräften. Aber auch ihrem Schulleitungskollegen Stefan Jeanneaux-Schlapp und den Dozentinnen und Dozenten der Fachhochschule des Mittelstandes Bielefeld und insbesondere Prof. Dr. Sascha Lord als deren anwesender Vertreter dankte die Schulleiterin. Dr. Ulla Carina Reitz stellte das Schulmotto „Miteinander und voneinander lernen – zukunftsorientiert Kompetenzen entwickeln!“ ins Zentrum ihrer Rede und fragte sich mit Blick auf die Studierenden: „Wie wird dieses Motto Ihr weiteres Leben beeinflussen? Werden Sie in 15 Jahren auch noch daran denken im Sinne des lebenslangen Lernens in einer digitalen Welt?“ Trotz Corona und dem damit verbundenen Distanzunterricht hätten die Absolventinnen und Absolventen „miteinander“ studiert, gegenseitig „voneinander“ gelernt, sich als Team auf den Abschluss vorbereitet und dabei „zukunftsorientierte Kompetenzen“ erworben, die sie nun anwenden könnten. „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie sich untereinander im Sinne dieses ‚Miteinanders und Voneinanders‘ – analog und digital – in guter Erinnerung behalten und zukünftig wieder die Chance haben werden, insgesamt ein ‚Miteinander‘ durch persönliche soziale Kontakte pflegen zu können. Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung des Zusammenseins für Sie und Ihr Leben ganz anders sein wird als für die Generationen vor der Corona Pandemie und ich glaube auch, dass Sie ein ‚Miteinander‘ ganz anders schätzen werden als die Generationen vor Ihnen“, resümierte Dr. Ulla Carina Reitz und endete erneut musikalisch, indem sie den neuen „Bachelor of Arts“ mit Mark Forster „Au Revoir“ sagte.
„Das ist heute Ihr Tag! Sie haben mit dem Abschluss des Bachelor einen besonderen Meilenstein erreicht,“ freute sich Prof. Dr. Sascha Lord, der seitens der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld den Studentinnen und Studenten zu ihrem erfolgreichen Abschluss gratulierte. Das Studium gewinne immer mehr an Bedeutung, betonte der Standortleiter des Kölner Campus der FHM; dies dokumentiere sich darin, dass es inzwischen zehntausend akkreditierte Studiengänge in Deutschland gäbe. „An der Fachhochschule des Mittelstandes stehen Sie als Menschen bei uns im Mittelpunkt“, stellte der Professor die besondere Beziehung der FHM zu ihren Studierenden heraus. „Niemals geht man so ganz!“, zitierte Prof. Dr. Sascha Lord einen Songtitel der Kölner Schauspielerin und Schlagersängerin Trude Herr und unterstrich damit, dass die FHM bestrebt sei, die Verbindung zu ihren Absolventinnen und Absolventen zu halten. Auch hob er die zunehmende Bedeutung eines Fernstudiums hervor, wie es die Weilburger Studierenden absolviert hatten; von den rund 6000 Studierenden der FHM würden 2000 ein Fernstudium betreiben. Mit Beginn des Studiums habe für sie ein neuer Lebensabschnitt begonnen, wandte er sich an die Absolventinnen und Absolventen. Vieles musste unter einen Hut gebracht werden: Familie, Freunde, Berufsleben und Studium. Doch nun sei das Ziel erreicht. Mit dem erfolgreichen Studienabschluss sei der erste Schritt getan, um im Betrieb aufzusteigen oder vielleicht in einer anderen Firma neue Wege zu gehen. „Sie können alle stolz auf Ihre Leistung sein, jetzt liegt es an Ihnen, was Sie daraus machen“, gab Prof Dr. Sascha Lord den Studierenden mit auf den Weg, bevor er ihnen die Zertifikate zum „Bachelor of Arts“ überreichte und die Bachelorhüte durch die Luft flogen.
Als „Bachelor of Arts“ wurden Laura Fölling (Beselich), Dominique Groß (Hof), Danny Illion (Elz), Lydia Veronika Knapp (Schmitten), Nadine Schaffer (Bad Camberg), Robin Steffen (Hadamar), Jonas Weber (Weinbach – Gräveneck) und Patrick Wußler (Waldbrunn – Hausen) an der WKS verabschiedet.
