Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule besuchten das Theaterstück „Ännes letzte Reise“

Theater Weilburg

Am Freitag den 8.11.2024 besuchten ca. 120 Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule sowie deren Lehrkräfte das Theaterstück „Ännes letzte Reise“ in der Stadthalle Weilburg. Die gelungene Veranstaltung wurde organisiert von „Weilburg erinnert e.V.“ in Kooperation mit der Theatergruppe „mini-art“.

Der „Verein Weilburg erinnert e.V.“ und die hervorragend spielende Theatergruppe hat es mit diesem Stück wieder geschafft, die Aufmerksamkeit auf ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte zu lenken. Der vieltausendfache und menschenverachtende NS-Krankenmord wurde den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern auf eindringliche, aber auch sensible Weise nähergebracht.

In dem Stück geht es um das Schicksal einer jungen Frau, die durch eine Verkettung von persönlichen Schicksalsschlägen und dem unmenschlichen Urteil von Ärzten aus der NS-Zeit den Stempel einer „schwachsinnigen Person“ aufgedrückt bekommen hat. Was diese ärztliche Begutachtung in Folge für die junge Änne mit sich brachte, wie eine Zwangssterilisierung und die spätere Einlieferung in die Psychiatrie, stellten die Darsteller des Theaterstücks beeindruckend aber auch sehr bedrückend da. Die Schülerinnen und Schüler wurden durch das Stück und das dargestellte Schicksal tief berührt. Änne war eine junge Frau mit Träumen und Wünschen an das Leben. „Sie war doch wie wir!“ Die jungen Zuschauer konnten sich mit ihr identifizieren und ihre Sehnsüchte nachvollziehen.

Das Theaterstück gemahnt uns wachsam zu sein vor jeglicher Art der Diskriminierung von Menschen die nicht der „Norm“ entsprechen. Auch heute haben Jugendliche mit gesundheitlichen und psychischen Problemen zu kämpfen. Dank unserer Demokratie werden sie jedoch von der Gesellschaft aufgefangen und begleitet. Es darf nie wieder eine Zeit geben, in der ein Teil der Gesellschaft definiert was lebenswert ist und was nicht. Wie human eine Gesellschaft ist, zeigt sich immer am Umgang mit denen, die nicht der „Norm“ entsprechen.

Das diese Botschaft bei den Zuschauerinnen und Zuschauern des Theaterstücks angekommen ist, zeigten die guten Fragen, die von den Schülerinnen und Schülern nach der Veranstaltung in einer Diskussionsrunde mit den Schauspielern gestellt wurden. Auch nach der Vorstellung standen einige Gruppen von Schülerinnen und Schüler zusammen und sprachen angeregt über das Gesehene. „Weilburg erinnert e.V.“ und die Theatergruppe „mini-art“ können es sich als großen Erfolg anrechnen, dass sie bei den Besucherinnen und Besuchern einen so bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

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PFS