Nachhaltigkeit an der WKS

Projekte boten Abwechslung im Schulalltag

Unterricht einmal anders: Statt Deutsch, Mathe und Englisch stand an drei Tagen das Thema „Nachhaltigkeit“ auf dem Stundenplan der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg. Im Rahmen der „Projekttage“ wurden 18 Dreitagesprojekte sowie fünf Tagesprojekte angeboten, die sich inhaltlich alle rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ drehten und für Umweltschutz und Ressourcenschonung sensibilisierten. Dabei war die gesamte Schulgemeinde der WKS involviert. Egal ob „Rund um Apfel“, den „Bau von Fledermaus- und Eulennistkästen“, ein „Vogelhaus aus Edelstahl“, „Nistkästen für Vögel“, „Wildbienen und Insekten in ihrem regionalen Lebensraum“, „Nachhaltiges Arbeiten mit dem PC – 10-Finger-Schreiben auf der PC-Tastatur“, „Theaterprojekt“, „Töpfern von Kresseigeln“, „Planung eines nachhaltigen Stromspeichers“, „Gestaltung des neuen BG-Arbeitsraums unter nachhaltigen Aspekten“, „Herstellung eines Regenwasserspeichers“ oder „Dokumentation der Nachhaltigkeitstage“, die Projektpallette war vielfältig und abwechslungsreich, so dass sich alle Schülerinnen und Schüler nach ihren Interessen und Vorlieben einwählen konnten und einige interessante und spannende Tage erlebten. Manche Projekte dienten dem Naturschutz, andere dem Tierschutz und wieder andere waren der nachhaltigen Weiterentwicklung der Schule gewidmet.
Das Projekt „Bau von Fledermauskästen oder Eulennistkasten“ verfolgte das Ziel, sichere Lebensräume und Unterschlupfmöglichkeiten für Fledermäuse zu schaffen sowie Eulennistkästen zu bauen und diese in der Umgebung der Wilhelm-Knapp-Schule aufzuhängen. Durch das Projekt wollten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten und lernten gleichzeitig mehr über den Schutz der Natur. Außerdem erhoffen sich die Projektleiter, dass die angebotenen Aktivitäten dazu animieren, sich für den Umweltschutz zu engagieren.
Rund um die Natur ging es auch beim „Bau von Vogelnistkästen“ Fünfzig Nistkästen wurden während der Projekttage in der Holzwerkstatt des beruflichen Bildungszentrums angefertigt und alle mit dem Schullogo der WKS versehen. Am Ende überreichten die Schülerinnen und Schüler die fertigen Nistkästen an Jürgen Itz und Harald Bernhardt vom Verein der „Naturfreunde Niedershausen“, die die Kästen rund um Niedershausen aufhängen, um der heimischen Vogelwelt Brutmöglichkeiten zu bieten. Auch beim „Vogelfutterhaus aus Edelstahl“ standen unsere gefiederten Freunde im Blickpunkt. Die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden in die Sicherheitsmaßnahmen bei der Bearbeitung von Metallen eingewiesen und machten sich dann an die Arbeit, um ein Futterhaus zu bauen, das den Vögeln in der kalten Jahreszeit Schutz und Nahrung bietet. Die Natur stand ebenfalls beim Projekt „Wildbienen und Insekten in ihrem regionalen Lebensraum“ im Blickpunkt, bei dem Insektenhotels hergestellt wurden. Die Wildbienenkennerin Gerlinde Dormeier berichtete in einem Vortrag über die verschiedenen heimischen Wildbienenarten und die Voraussetzungen, die diese zum Überleben benötigen. Am Ende wurden die Insektenhäuser im Freien aufgehängt, damit Bienen und andere Insekten künftig die neuen Behausungen beziehen können.
„Rund um den Apfel“ drehte sich das gleichnamige Projekt, das sich mit der regionalen Bedeutung des beliebten Obstes befasste. Die Pomologin (Obstbaumkundlerin) Martina Adams informierte die Teilnehmenden zunächst über verschiedene heimische Apfelsorten, bevor die Gruppe dann auf dem Schulgelände der Wilhelm-Knapp-Schule drei Apfelbäume pflanzte, die künftig den Schulgarten bereichern werden. In Löhnberg, Obershausen und Merenberg sammelten und pflückten die Jugendlichen reichlich Äpfel, die dann später in der Schulküche der WKS zu herrlich duftenden und noch besser schmeckenden Apfelgerichten verarbeitet wurden.
In eine ganz andere Richtung ging das Projekt „Wilhelm-Knapp-Schule und Fachschul-Werbung“. Die Arbeitsgruppe kümmerte sich um Werbemaßnahmen der an der WKS angesiedelten Fachschule für Betriebswirtschaft. Im Rahmen dieses Projekts arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen an verschiedenen Ideen, um die Schule – und insbesondere den Fachschulzweig – noch bekannter zu machen sowie für die WKS und ihre vielfältigen Schulformen zu werben.
Unter dem Motto „Gestaltung des neuen BG-Arbeitsraums unter nachhaltigen Aspekten“ kümmerten sich die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten der Jahrgangsstufe 12 des „Beruflichen Gymnasiums“ (BG) um die Neugestaltung und Verschönerung des Raumes A 304. Die Wände wurden gestrichen, Leinwände bemalt und aufgehängt und die Anschaffung einer Couch ist ebenfalls noch geplant. Der Raum soll zukünftig den Schülerinnen und Schülern in der Qualifikationsphase 12/13 des BG als Lern- und Aufenthaltsraum dienen, damit sie in Freistunden sowie der Mittagspause dort in angenehmer Atmosphäre lernen und arbeiten können.
Das Projekt „Nachhaltiges Arbeiten mit dem PC – 10-Finger-Schreiben auf der PC-Tastatur“ vermittelte effizientes und nachhaltiges Arbeiten im Umgang mit dem Computer. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Erlernen der 10-Finger-Schreibtechnik, die den Schülerinnen und Schülern eine zeitsparende und ergonomische Arbeitsweise vermitteln sollte. Die Nachhaltigkeit zeigt sich dabei auch darin, dass durch schnelleres und präziseres Tippen Ressourcen wie Zeit und Energie gespart werden können. Gleichzeitig wurde verstärkt darauf geachtet, dass die Jugendlichen ihre Haltung am PC verbessern, um späteren körperlichen Belastungen vorzubeugen. Eine gesunde Körperhaltung und effiziente Bewegungsabläufe am Computer tragen langfristig zur Gesundheit bei und beugen unnötigen Belastungen vor. Ziel war es, den Teilnehmenden nicht nur den Umgang mit der Computertastatur beizubringen, sondern ihnen auch die vielfältigen Möglichkeiten moderner Textverarbeitungsprogramme aufzuzeigen. Das Projekt zeichnete sich durch seinen klaren Praxisbezug aus, bei dem die jungen Menschen Gelerntes direkt umsetzen konnten und schließlich spürbare Fortschritte erzielten.
„CAD-Grundlagen Schulung und 3D Druck“ lautete der Titel eines weiteren Projekts. CAD (Computer-Aided Design and Drafting) ist eine Technologie, mit der Entwickler Produkte in 2D und 3D zeichnen, konstruieren und technische Dokumentationen erstellen können. Das Erstellen von Zeichnungen und Entwürfen mit manuellen Methoden wird dabei durch einen digitalen Prozess ersetzt. Hier lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Entwürfe dreidimensional am Computer zu kreieren und anschließend mit dem 3D Drucker auszudrucken.
Um Kreativität und künstlerische Gestaltung ging es in der Arbeitsgruppe „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Dabei handelte es sich um ein kreatives und interaktives Vorhaben, das die Schülerinnen und Schüler dazu anregte, sich intensiv mit dem Thema Kunst auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Beteiligten die Möglichkeit, verschiedene Kunstformen zu erforschen, von klassischen Techniken bis hin zu modernen Ausdrucksformen. Die Jugendlichen arbeiteten sowohl individuell als auch in Gruppen, um eigene Kunstwerke zu erschaffen und diese kritisch zu hinterfragen. Dabei entstanden auch aus Plastikmüll kreative Kunstwerke, die gleichzeitig dazu beitrugen das Bewusstsein für Umweltschutz stärkten. Durch Workshops, Diskussionen und Exkursionen zu lokalen Künstlern und Ausstellungen erweiterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Verständnis von Kunst und deren Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Dabei stellten sie fest, dass selbst wertlos oder kaputt erscheinende Gegenstände einen künstlerisch wertvollen Aspekt haben.
Auch ein „Theaterprojekt“ zum Thema „Nachhaltigkeit“ fand während der Projekttage statt. Externer Leiter der Veranstaltung war der Schauspieler Ekkehart Voigt, der an der Schule schon durch seine glänzende Darbietung von Goethes Klassiker „Faust“, den er dort als „Ein-Mann-Stück“ präsentierte, bekannt war. Durch kleine Übungen, bei denen die körperliche Haltung und die Spielweise im Zentrum standen, vermittelte der Darsteller den Schülerinnen und Schülern die Nachhaltigkeit des Theaters. Natürlich stand auch die Aufführung kleiner Szenen auf dem Programm. Zahlreiche Mitglieder des Theaterprojekts belegen auch den Kurs „Darstellendes Spiel“ der Jahrgangsstufe 12 des „Beruflichen Gymnasiums“ und hatten daher schon Vorkenntnisse im Bereich der Schauspielerei, die sie in die Veranstaltung einbringen konnten.
Weiterhin zählte die „Planung eines nachhaltigen Stromspeichers“ sowie die „Herstellung eines Regenwasserspeichers“ zu den angebotenen Projektthemen.
Dass alles aufgezeichnet wird und dadurch der Nachwelt erhalten bleibt, dafür sorgte die Gruppe „Dokumentation der Projekttage“. Bewaffnet mit Handy, Fotoapparat und Notizblock machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg zu den anderen Teams, um sich detailliert über den Inhalt und die Abläufe der Projekte zu informieren, Fotos aufzunehmen und Interwies mit den Beteiligten zu führen. Anschließend fertigten sie Artikel, PowerPoint-Präsentationen und Verlaufsbeschreibungen über die stattgefundenen Nachhaltigkeitsprojekte an.
Dies sind nur einige der zahlreichen Wahlmöglichkeiten, die im Rahmen der WKS-Nachhaltigkeitstage auf dem umfangreichen Programm standen. Am Ende zogen nahezu alle Beteiligten ein positives Fazit der Projekttage. Gelobt wurden die vielfältigen, abwechslungsreichen Projekte, die Angebote für verschiedenste Interessen beinhalteten. Obwohl die Schülerinnen und Schüler aus den unterschiedlichsten Schulformen der Wilhelm-Knapp-Schule stammten und sich zuvor teilweise nicht kannten, arbeiteten sie in den Projektteams harmonisch zusammen, so dass sich eine gute Gruppendynamik entwickelte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfanden die Projekttage als gelungene Abwechslung im Vergleich zum herkömmlichen Unterricht und sahen den „Nachhaltigkeitsgedanken“, der hinter den Projekten steckte, als wesentliches Element der Projektinhalte an.
Federführende Organisatoren der Projekttage war eine Gruppe junger Lehrkräfte der WKS, die die Vorplanung übernahmen, den Rahmen für die Projekte absteckten und den „Nachhaltigkeitsaspekt“ in das Zentrum rückten.

 

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PFS