Bestenehrung durch die Klassenlehrer
Die Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschule (FOS) mit der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung, haben an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg ihre Fachhochschulreife erlangt und damit die Studierfähigkeit erworben. Nachdem sie dieses Ziel erreicht haben, wurden die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler im Beisein ihrer Lehrkräfte, Eltern, Verwandten und Freunde feierlich verabschiedet und konnten in der geschmückten Aula der WKS ihre Abschlusszeugnisse aus den Händen ihrer Klassenlehrer Cordula Stillger und Jürgen Kater in Empfang nehmen.
„Ich gebe den Staffelstab weiter und überlasse in diesem Jahr die Laudatio meinem Schulleitungsteam!“ Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz begrüßte zu Beginn der Verabschiedungsfeier die erfolgreichen Fachoberschülerinnen und -schüler und gratulierte ihnen zum Erreichen der Studierfähigkeit, doch dann zog sie sich zurück und überließ das Rednerpult Doreen Große-Riedel, der für die FOS zuständigen Abteilungsleiterin.
„Dies ist ein besonderer Tag für euch und eure Familien. Heute feiern wir euren Fleiß, eure Ausdauer und eure Zielstrebigkeit, die euch zum bestandenen Abschluss der Fachhochschulreife geführt haben.“ Eigentlich sollte in ihrer Ansprache das aus dem Jahr 1933 stammende Buch „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner im Blickpunkt stehen, eröffnete Doreen Große-Riedel ihren Vortrag und präsentierte ein Bild dieses literarischen Werkes. Doch sie habe sich kurzfristig für einen anderen Schwerpunkt entschieden, als sie auf Instagram einen Beitrag der deutschen Journalistin Dunja Hayali entdeckte, in dem diese das pink-lila Auswärtstrikot der deutschen Fußballnationalmannschaft trug, und dies war der Anlass dafür, dieses viel diskutierte Kleidungsstück in den Blickpunkt ihrer Betrachtung zu stellen. Obwohl dieses Trikot in den sozialen Netzwerken aufgrund seiner Farbgestaltung polarisierte und teilweise heftig kritisiert und als „unmännlich“ und „nicht deutsch genug“ bezeichnet wurde, entwickelte es sich zum Verkaufsschlager und zum meist verkauften Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft. „Ich finde Pink und Lila sind schöne Farben, die für mich nichts mit dem Geschlecht zu tun haben. Sie stehen für Kreativität, Optimismus und Lebensfreude. Und genau diese Eigenschaften braucht man, um erfolgreich zu sein – im Leben wie im Sport“, stellte die Abteilungsleiterin heraus und meinte weiter: „Man kann mit den Farben auch Vielfalt, Toleranz, Weltoffenheit und Zusammengehörigkeit assoziieren.“ Und so sieht sie in diesem Trikot ein Symbol für den Aufbruch in eine neue Zeit. Es sei eine Zeit, in der die Grenzen zwischen Nationen und Kulturen immer mehr verschwimmen, in der sich die Menschen aus aller Welt vernetzen und austauschen können. Daraus resultierend brachte Doreen Große-Riedel den Wunsch zum Ausdruck, dass Vielfalt und Toleranz künftig nicht nur Schlagworte seien, sondern gelebte Realität! „Genau diese Werte habt ihr in eurer Zeit an der Fachoberschule gelernt und gelebt. Ihr habt mit Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammengearbeitet, habt gelernt, einander zu respektieren und zu schätzen. Diese Erfahrungen werden euch in eurer Zukunft prägen und euch dabei helfen, offen und tolerant mit neuen Herausforderungen umzugehen“, wandte sich die Studiendirektorin direkt an die ehemaligen Schülerinnen und Schüler. „Das pinke Trikot ist also mehr als nur ein Fußballtrikot. Für mich ist es Symbol für eine neue Generation, die sich ihrer Verantwortung für eine vielfältige und tolerante Welt bewusst ist“, unterstrich sie abschließend und forderte die Absolventinnen und Absolventen dazu auf, Verantwortung zu übernehmen offen für Neues zu sein, sich für Gerechtigkeit und Vielfalt zu engagieren und die Welt mutig und mit eigenen Ideen zu gestalten und dadurch zu einem besseren Ort zu machen.
Im „Sportbild“ bleibend, bedankte sich Doreen Große-Riedel bei ihrem „Trainerteam“, den Lehrkräften, die in der FOS unterrichten, und insbesondere bei den Klassenlehrern Cordula Stillger und Jürgen Kater sowie ihrem neuen „Co-Trainer“ Aron Soßna, der seit kurzem als Koordinator der Fachoberschule fungiert. Ein großes Dankeschön galt auch den Eltern, Freunden, Mitschülerinnen und Mitschülern, die die Absolventinnen und Absolventen in den letzten zwei Jahren tatkräftig unterstütz haben.
Zum Schluss kam Doreen Große-Riedel dann doch noch einmal auf das Buch „Das fliegende Klassenzimmer“ und seinen Autor Erich Kästner zurück und zitierte eine Aussage des Verfassers: „An allem Umfang, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“ Und so wandte sie sich noch einmal direkt an die Schülerinnen und Schüler: „Ihr habt das Potenzial, vieles zu erreichen. Ihr seid intelligent, kreativ und zielstrebig. Nutzt eure Talente und Fähigkeiten, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“
Im Namen des Absolventenjahrgangs bedankte sich Ayca Kiyak bei den Lehrkräften, Familien und Freunden für die Unterstützung bis zum Erreichen der Fachholschulreife. „Lasst uns nicht vergessen, dass Erfolg nicht nur in Noten und Bestleistungen zu finden ist“, betonte Ayca Kiyak und hob hervor, dass Erfolg für jeden anders sei, jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen und unterschiedliche Ziele. Es gebe viele verschiedene Wege, um erfolgreich und glücklich zu sein, unterstrich die Rednerin. „Seid stolz, auf das, was ihr alles geschafft habt“, wandte sie sich an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und gab zu bedenken, dass nichts im Leben perfekt läuft, aber irgendwann würden alle an ihrem nächsten Ziel ankommen. „Ich bedanke mich im Namen von uns allen für die wundervollen zwei Jahre, die wir mit Höhen und Tiefen überstanden haben“, schloss Ayca Kiyak ihre Ansprache.
Nach Ausgabe der Abschlusszeugnisse zeichneten Abteilungsleiterin Doreen Große-Riedel und die beiden Klassenlehrer noch die Klassenbesten mit Wertgutscheinen des Weilburger Verkaufsrings aus, die vom Förderverein der WKS finanziert wurden. Mit seinem Schnitt von 1,3 war Christian Bender nicht nur erfolgreichster Schüler der Klasse FOS 12 A, sondern gleichzeitig auch Jahrgangsbester. Fast ebenso gut schnitt Josie Heumann (ebenfalls FOS 12 A) mit ihrem Mittelwert von 1, 4 ab. Bester Schüler in der Klasse FOS 12 B war Tom Illgen, der einen Notendurchschnitt von 1,8 erreichte.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Tomas Berky, einem Schüler aus den Berufsvorbereitungsklassen der WKS, der mit seinem brillanten Klavierspiel begeisterte.
Liste der erfolgreichen Fachabiturientinnen und Fachabiturienten 2024
Klasse FOS 12 A Fachrichtung Wirtschaft (Klassenlehrerin Cordula Stillger): Christian Bender (Löhnberg), Viktor Cervev (Weilburg – Kubach), Niklas Eckstein (Weilmünster – Rohnstadt), Sara El Butiebi (Weilmünster – Laubuseschbach), Emely Ernst (Mengerskirchen – Dillhausen), Louisa Graubner (Weilmünster – Aulenhausen), Till Hardt (Löhnberg), Josie Heumann (Mengerskirchen – Waldernbach), Kenan Kalaycioglu (Weilburg – Kubach), Patricia Lukes (Merenberg – Rückershausen), Arthur Neumüller (Grävenwiesbach), Maximilian Roos (Weinbach – Elkerhausen), Elijah Schuy (Weilmünster – Laubuseschbach) und Letizia-Marie Wagner (Weinbach – Gräveneck).
Klasse FOS 12 B Fachrichtung Wirtschaft (Klassenlehrer Jürgen Kater): Mubaraz Ahmad (Hadamar), Efe Cacmak (Weilmünster), Mia Gelbert (Löhnberg), Vincenzo Guglielmi (Weilmünster), Paula-Sophie Hartmann (Merenberg – Barig-Selbenhausen), Tom Illgen (Villmar – Falkenbach), Ayca Kiyak (Weilburg), Hannah Emilia Knörr (Grävenwiesbach), Anastasia Lebenbrick (Mengerskirchen), Jennifer Leipi (Weilmünster), Sophie Nickel (Runkel – Wirbelau), Chantal Peschkov (Weilmünster), Jennifer Pflur (Weilmünster – Laubuseschbach), Isabella Roth (Weilburg – Kubach), Maximilian Roth (Weilburg – Kubach), Linus Scherer (Mengerskirchen – Winkels), Emily Fenja Schiller (Weilburg), Marina Schmidt (Löhnberg – Niedershausen), Kjell Aaro Stiesch (Weilmünster – Laubuseschbach) und Lisa Marie Theis (Löhnberg).